Ein paar Kilometer noch dann passiere ich die Grenze zwischen Griechenland und Albanien. Ich darf nicht vergessen am Handy die mobilen Daten auszuschalten. Es ist aufregend so allein durch die Balkanländer zu reisen und gleichzeitig bin ich voller Neugier.
Albanien ist ein Land, wo noch viele Dinge sehr ursprünglich sind. Es gibt unglaublich viel Natur, wo alles noch so wachsen darf, wie es möchte.
An den südlichen Küsten gibt es sogar noch unbebaute Strände, an denen man einfach mit dem Auto/Wohnmobil stehen kann – was ich natürlich gemacht habe. Die Sonne geht über dem Meer unter an einem fast leeren Strand – ein Traum. Morgens nochmal kurz ins Wasser und dann weiter über den Pass Richtung Vlorë und dann weiter nach Berat.
Berat ist eine der schönsten Städte Albaniens und über 2000 Jahre alt. Sie wird auch die Stadt der 1000 Fenster genannt, weil die Altstadthäuser auf den Fluss Osum herabblicken. Highlight war für mich die Burg aus der römisch byzantinischen Zeit.
Am nächsten Tag führte mich mein Weg in den Osum Canyon, über schmale Strassen entlang des Flusses. Immer wieder habe ich angehalten, um einen Blick von oben in das Flussstal zu werfen, inne zu halten ob dieser traumhaften Natur. Ich war dankbar einfach an einer schönen Stelle am Fluss mit dem Auto über Nacht stehen zu bleiben, das hat schon was ganz Besonderes.
Die Straßenverhältnisse sind oft ziemlich miserabel und oft ist es nur möglich, den gleichen Weg zurück zu fahren, um an das nächste Ziel zu gelangen. So ging der Weg zurück über Berat um an den Ohridsee zu gelangen – einer der ältesten Seen der Erde. Er liegt an der Grenze zu Nordmazedonien, die Ufer begrenzen Berge und strahlt eine unglaubliche Ruhe auf mich aus.
Eine spektakuläre Bergwelt eröffnete sich in den albanischen Alpen. Es regnete ab und an und die Wolken zogen durch die Berge, was mich total faszinierte. Während der Wanderung waren keine anderen Wanderer unterwegs, zumindest habe ich keine gesehen. Immer wieder zog eine Wolke durch die Berge und ich stand im Nebel. Es gab auch verlassene Häuser oder besser gesagt Ruinen, die alles noch sehr mystisch erscheinen liessen.
An der Grenze zu Montenegro ist der Skadarsee. Kurz vor dem See befindet sich die Burgruine Rozafa von der man einen schönen Ausblick auf den See hat. Es gibt die Legende von der eingemauerten Frau Rozafa die sich opferte, damit etwas Größeres leben kann. Überall konnte man in die Ruinen reinkriechen, durch Gänge in Räume unter der Erde gehen – es war wie auf Entdeckerreise in Kindertagen. Entlang des traumhaften Sees ging es nach Montenegro.
In Montenegro spürt man den Unterschied zu Albanien, weil es sich viel europäischer anfühlt. Besonders am Meer. Schade finde ich, dass die Strände so zugebaut werden.
Der erste Stop war im Biogradska Nationalpark. Eine traumhafte Landschaft mit einem kraftvollen Urwald, einem magischen See und abenteuerlichen Wanderwegen. Die Wanderung über knapp 1000 Höhenmeter mit Blick über die Berge war sehr fordern und wunderschön. Völlig allein den Gipfel zu besteigen und mit einem atemberaubenden Blick beschenkt zu werden – das liess mich in eine tiefe dankbare Stille sinken.
Eine ganz besondere Energie hatte das Kloster Ostrog in der Nähe von Podgorica. Es ist in den Berg gebaut und ein Wallfahrtsort für die orthodoxen Gläubigen. Ich finde es immer wieder beeindruckend was für tolle Gebäude an besonderen Orten geschaffen wurden.
Weiter führt mich mein Weg zum Meer. Die Orte am Meer sind wesentlich belebter. Die Strasse entlang des Meeres war schön, obwohl ich mich in den Bergen wohler fühle. Es ist einfach so viel mehr ursprünglich und so kraftvoll. Genossen habe ich die Wärme, die in den Bergen weniger da war. Dort gab es nachts schon mal nur 3-4 Grad.
Aufgetankt mit Wärme starte ich Richtung Tara Canyon. Es ist der zweittiefste Canyon der Welt. Mir hat es immer wieder den Atem genommen, wenn bei den vielen Stopps in die Tiefe der Schlucht geschaut habe. Vorbei am schwarzen See, Ein Gletschersee mit einer irren Grünfärbung.
Unglaublich beeindruckend fand ich auch die Panoramastrasse mit den vielen Tunneln. Die mich schliesslich über die Grenze nach Bosnien Herzegowina führte.
Mein erster Stopp war der Sutjeska Nationalpark. Wieder diese gewaltige Urkraft der Wälder, Berge und Seen. Ich wandere vom höchsten Berg des Landes der Maglić zum Trnovačko Jezero – einem magischen See. Unterwegs begegne ich niemanden.
Machmal überleg ich, ob mich Tiere beobachten z.B. Bären, die es hier gibt. Gut, dass mir keiner begegnet. Dafür diese traumhafte Natur. Es ist so magisch, dass ich mich ein wenig wie im Traumland fühle.
Achtsames Wandern ist trotzdem erforderlich. Die Wege sind z.T. sehr steil und schmal und man muss aufpassen, dass man nicht den Abhang runter rutscht.
Raus aus dem Trubel der Stadt und weiter nach Visoko, die Stadt bei den bosnischen Pyramiden. Unbedingt wollte ich diese Pyramiden, die scheinbar die ältesten der Welt sind sehen und für mich erfahren. Es war so spannend und bereichernd die Energie vor Ort zu spüren, mich ganz darauf einzulassen ohne vorher viel darüber zu wissen. Die Sonnen- und Mondpyramide bin ich hochgelaufen, war in dem Tunnelsystem, habe dort jeweils lange meditiert und bin tief berührt, erkenntnisreich und voller Dankbarkeit von diesem magischen Ort weggefahren und weiss, dass es noch weitere Reisen für mich dorthin geben wird.
Ich bin losgefahren ohne großen Plan, habe mich führen lassen, habe immer Menschen getroffen, die mir weiter geholfen haben, mir Tipps gegeben haben und wenn ich mich mal verfahren habe, bin ich durch Magie doch an mein Ziel gelangt.
Habe unglaublich schöne ursprüngliche Natur erfahren dürfen, was mich daran erinnert hat, wie unglaublich wichtig es ist, Mutter Erde mit all ihrer Schönheit zu schützen und das jeder für sich einen großen Beitrag dazu leisten kann.
Danke für diese wunderbaren Möglichkeiten in diesem großartigen Leben!
Hallo, ich bin Kerstin und praktiziere seit über 15 Jahren Yoga. Yoga hat mein Leben sehr bereichert und ist aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Ich bin sehr dankbar, dass ich dieses Wissen und meine Erfahrungen in meinen Yogakursen weitergeben kann.
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